Was kann man in Sansibar sehen und erleben?

Sansibar ist mehr als leuchtend weiße feine Sandstrände, auch wenn diese fast unverschämt schön sind. Sansibar ist Orient in Afrika. Über Jahrhunderte gab es enge Bande zwischen der arabischen Welt und dem Archipel. Viele sansibarischen Männer tragen heute eine „Kuffiya“, ein bunt besticktes Hütchen, dass man in Oman „Kumma“ nennt und dort genauso beliebt ist.

Stone Town, der historische Kern von Sansibar Stadt, ist das Juwel, das diese Mischkultur hervorgebracht hat. Mehrere Paläste der Sultane von Oman und Sansibar, ein historisches Hospital, eine Festung sowie schmucke Hotels im Kolonialstil sind an der Hafenpromenade aufgereiht. Zu beiden Seiten der engen Altstadtgassen ragen hohe, mit Holzbalkonen und -läden verzierte Steinhäuser auf, das bunte Treiben und das Warenangebot steht den Basaren von Muscat oder Doha nicht nach.

Freddy Mercury ist wohl der berühmteste Sohn dieser Stadt. Am Rande der Altstadt kann man heute noch das Krankenhaus sehen, in dem das musikalische Genie 1946 das Licht der Welt erblickt. Nicht weit davon sollte man sich das eindrucksvolle Gerichtsgebäude anschauen, in dem Mercurys Mutter arbeitete, von dort führt eine Straße direkt zum ehemaligen Wohnhaus der Familie, in dessen Erdgeschoss dem Künstler ein Museum mit vielen Fotos und einige Originalobjekten gewidmet ist.

Begründet war der Reichtum Sansibars vor dem Tourismus unter anderem auf dem Anbau und Export von Gewürznelken. Gewürznelken waren sogar auf der Nationalflagge abgebildet während der kurzen Zeit der Unabhängigkeit vor dem Zusammenschluss mit dem Festland zum heutigen Staat Tansania. Doch auch Pfeffer, Vanille und viele weitere aromatische Pflanzen gedeihen hier. Keine Angst: Eine Spice Tour ist keineswegs eine Verkaufsveranstaltung mit Kaufzwang, sondern vielmehr ein hochinteressanter Spaziergang durch sehr grüne Landschaft, über Felder und unter Bäumen, wo Ihnen Ihr Fremdenführer nicht nur Gewürzpflanzen zeigt, sondern auch landestypische Obst- und Gemüse sowie Baumsorten.

Trotz der ausgedehnten Landwirtschaft ist im Landesinneren der Hauptinsel Unguja ein Stück Urwald übrig geblieben und als Jozani Forest Nationalpark geschützt. Der Wald, auf dessen Boden große Farne gedeihen, ist nicht nur paradiesisch schön. Es lassen sich hier auch mehrere Arten von Meerkatzen (Altweltaffen) beobachten. Die Tiere interessieren sich nicht für Menschen, sind aber auch nicht scheu und lassen einen ziemlich nahe herankommen. Der Nationalpark erstreckt sich bis zu einem von Wasserläufen durchzogenen Mangrovengebiet und zahllosen Krabben.

Ein wahres Paradies ist Sansibar für Taucher und Schnorchler. Um die einzelnen Inseln herum zieht sich ein intaktes Korallenriff, das zumeist mit kurzen Bootsfahrten erreichbar ist. Hotels mit Hausriff gibt es in Sansibar nicht – vom Zawadi Resort (bei uns buchbar) aus, soll man angeblich mit Flossen bei Ebbe bis zum Riff hinausschwimmen können. Dort ist das Riff nicht nur sehr schön, sondern auch wenig frequentiert. Bei unseren Erkundungsreisen war der schönste Spots von der Fumba Lodge aus zu erreichen.  Das Riff in der Nähe des Insel Mnemba ist ebenfalls sehr sehenswert, aber auch mitunter etwas überlaufen bzw. „überschwommen“.