Das historische geistige Zentrum des Landes. Wenn man außer Muscat nur einen weiteren Ort in Oman besuchen möchte, dann sollte dies Nizwa sein. Die Altstadt atmet den Geist von 1001 Nacht, und im Souq (Basar) begegnen einem Gestalten wie aus den Erzählungen von Schehrazad. Am spannendsten ist Niwza am Freitagmorgen zum Großen Viehmarkt, doch dazu weiter unten im Text.
Die Festung (auch auf dem Hauptfoto oben zu sehen), auch Fort genannt, erhebt sich zwischen Souq und Altstadt. Der dicke Turm ist das höchste Gebäude Nizwas. Daher reicht der Blick von oben über die Neustadt jenseits des meist trockenen Flussbetts, über den Souq, über die Altstadt mit ihren Gärten und Lehmhäusern, aber auch weit hinaus in die Oase, wo die Berge den Horizont begrenzen. In den Ausstellungsräumen der Burg sind viele traditonelle Gebrauchsgegenstände aus alten Zeiten zu bewundern, wie bemalte hölzerne Truhen, Kupferkessel, Küchengerät und vieles mehr.
Bitte beachten, dass das Nizwa Fort während des Freitagsgebets 11:30 bis 13:30 Uhr geschlossen ist.
Im Souq bleiben keine Wünsche offen: Frisches, schmackhaftes Obst und Gemüse, Fisch, Fleisch, raffinierte Süßigkeiten, Datteln und duftende Gewürze gibt es jeweils in einer eigenen Halle bzw. einem eigenen Gang. Daneben kann man hier schöne Souvenirs erstehen, z.B. typische Töpferwaren aus Bahla, einen antiken Dolch oder ein hölzernes Schlüsselkästchen mit Metallbeschlag. Hier darf bzw. muss man feilschen – bei allem, was man essen kann, dagegen nicht!
Der Souq ist jeden Tag offen, am meisten los ist aber freitags, wenn parallel der Große Tiermarkt stattfindet sowie ein ausgedehnter Markt für Haushaltswaren auf dem Platz vor den Toren der Altstadt.
Die romantische Altstadt von Nizwa aus einst schmucken Lehmhäusern mit kunstvollen Verzierungen, geschnitzten Türen und teils filigranen Fenstergittern erstreckt sich hinter der Burg. Jahrhunderte hatten die Einwohner Niwzas hier gewohnt, mit dem Wohlstand der die letzten 50 Jahre Einzug gehalten hat stiegen aber auch die Ansprüche an Wohnkomfort. Man wollte fließendes Wasser und eine Klimaanlage. Nach und nach zog Familie um Familie in ein modernes Haus in der Neustadt, die alten Häuser verfielen. In andere zogen Arbeiter aus fremden Ländern ein – aber auch an diesen Häusern wurde nicht mehr viel ausgebessert. Glücklicherweise regnet es in Nizwa nur selten, so dass der Verfall nicht so schnell voranschreiten konnte. Seit etwa 2010 nahm die Zahl der Touristen zu. Einige verirrten sich in die alten Gassen, fotografierten die romantischen Orte, und so wurden sich auch die Einheimischen bewusst, das für einen Schatz sie da besaß: einen Schatz, der sich nicht nur gewinnbringend vermarkten lässt, sondern auch für die nachfolgenden Generationen erhalten werden muss. Inzwischen sind eine ganze Reihe alter Lehmhäuser restauriert, Restaurants, kleine Hotels mit viel Charme sowie ein paar Boutiquen sind eingezogen. Bei vielen Häusern scheitert es noch daran, dass gar nicht geklärt ist, wem diese eigentlich gehören. Dennoch schreitet die Rettung der Altstadt von Nizwa voran.
Das absolute Hightlight ist der Viehmarkt am Freitagmorgen! Das hat sich natürlich inzwischen auch unter den ausländischen Besuchern herumgesprochen, auch wir versuchen immer, bei Mietwagenrundreisen oder Privatreisen den Verlauf so zu legen, dass Sie den Markt erleben können. Um den Betrieb nicht zu stören wurden diese Zaungäste daher hinter eine Absperrung verbannt, man kann das geschäftige Treiben aber dennoch gut beobachten. Die Kühe, Schafe oder Ziegen werden angepriesen, indem man sie in einer Art Manege im Kreis herumführt. Wer genau hinsieht, erkennt die subtilen Zeichen, mit denen die Käufer ihr Interesse bekunden oder ein Gebot abgeben.
Durch den Viehmarkt, von dem Beduinen zum Teil recht weit anreisen, herrscht auf den anderen Märkten am Freitagmorgen ebenfalls lebhafter Andrang – die lange Anfahrt wird für weitere Ein- und Verkäufe genutzt. Wenn der Muezzin um die Mittagszeit zum Freitagsgebet ruft, war’s das.
Hier einige unserer Hotels in Nizwa: